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StAAG U.17/0614

Bestätigung,BegriffPrivileg,BegriffVidimus,BegriffZoll,BegriffFischereirecht,BegriffKirchensatz,BegriffVerfügungBegriff

07. August 1441, Wiener Neustadt

König Friedrich III. bestätigt dem Kloster Königsfelden alle Gnaden, Freiheiten, Rechte, Privilegien und Freiheiten und vidimiert einen Brief von König Friedrich dem Schönen, in welchem dieser dem Kloster Königsfelden verschiedene Privilegien und Freiheiten verleiht, nämlich Steuerfreiheit, Freiheit von fremden Gerichten, Zollfreiheit in habsburgischen Städten, das Recht auf zwei Fischer, das Recht auf einen Wagen und den Kirchensatz zu Staufen. Ebenso ordnet er an, dass die Einkünfte aus dem Kirchensatz von Staufen und aus dem Hof von Rheinfelden als Unterhalt für sechs Priester des Minderen Ordens dienen sollen.

  • Signatur: StAAG U.17/0614
  • Originaldatierung: 7. August 1441
  • Ausstellungsort: Wiener Neustadt
  • Sprache: Frühneuhochdeutsch
  • Beschreibstoff: Pergament
  • Format B × H: 65.5 cm × 41 cm, Plica: 8.4 cm

  • Signatur: StAAG AA/0429, fol. 73r-73v

Editionstext

rectoSeitenumbruch

Wir, Fridreich, von gotes gnaden Ròmischer kùnig, zu allentzeiten merer des reichs, hertzog ze Òsterreich, ze Steir, ze Kèrnden und ze Krain, grave zu Tyrol etIn der Vorlage: ceteraIn der Vorlage: cꝭPerson, bekennen und tun kund offenbar mit dem brief allenIn der Vorlage: ln̄ den, die in sehen oder hòrent lesen, wiewol wir von angeborner gùte alltzeit geneigt sein, allen unsern und des heiligen Ròmischen reichsOrt undertanen und getrewn frid und gemach zuschaffen, yedoch bedunkhenIn der Vorlage: hn̄ wir uns besunder mer phlich tig sein, den klòstern, kirchen und geistleichen personen, die darum dem almèchtichen got fleizziclichen dienen und die ùppikeit und wolluste diserIn der Vorlage: welt zurukh geworffen haben, gemach, fride, nutze, ruͦe und bestes zu bestellen und si bey irn gnadenIn der Vorlage: dn̄, freyheiten, rechten, brieven, privilegien und guͦten gewonheiten zu behaltten. und wann nu der ersamen kindere, der abbtessinn und klosterfrawen zu Sand KlarenOrganisation, Sand Franciscen orden zu Kùnigsfeld, Costentzer bistumOrganisation, erber botschaft fur uns kòmen ist und mit diemùtigem fleiss gepeten hat, daz wir in disen nachgeschriben brieve und privilegium, den wir durch bewèrte und redliche vidimus gantz und unverserten gesehen und verhòret haben, den in vortzeiten der allerdur leùchtigist fùrst kùnig FridreichPerson, seliger gedèchtnùss, unser vorfar, verlihen und gegeben hat, und dartzuͦ alle und yegliche ander ir gnaden, freyheiten, rechte, brieve, privilegia, hantvesten und guͦte gewonheit, so si von andern Romischen keysernIn der Vorlage: sˀn, kùnigenIn der Vorlage: gn̄ und andern fùrsten erworben und loblich herpracht haben, zuͦvernewen, zubestèttigen und zuconfirmieren gnèdiclich geruͦchtten. und lautt der vorgenant brieve von wort zu wort also: wir, Fridreich, von gotes gnaden romischer kùnig, alltzyt ein merer des richsPerson, und wir, LeupoldPerson, AlbrechtPerson, HeinrichPerson und Otto, geprùder, von denselben gnaden hertzogen zu Òsterreich und Styre, herren zu Krain, auf der March und ze Portnaw, grave zu Kyburg und ze Habspurg und land grave in ElsazzenPerson, verjehen und tuͦn kund mit disem brief allen den, die in ansehent, lesent oder horent lesen, daz wir got und unser frowen und allen heiligen zu lobe und eren, und auch durch unsers lieben herren und vaters, kunig AlbrechtsPerson, und unser lieben frawen und muter, kùniginn ElisabethenPerson, seele, und unser und aller unser vordern seelen ze haile und ze trost, des kloster datz Kùnigsfeld, Sand Klaren ordens, gelegen in Costentzer bistumbOrganisation, unser stifftunge und unser liebenIn der Vorlage: bn̄ frowen und muter, der yetzgenanten, stifftung ist, die ouch da erwelet hat zuligen, gentzlichen in unsern scherm und unser gnade genomen haben, und freyen es also und geben in das recht, daz wir noch dhainer unser erben noch unser nachkommenIn der Vorlage: kom̄en oderIn der Vorlage: odˀ unser verweser oder amptman oder richter dhain stùre oder fure oder nachtselde oder dheiner slacht ungelt nemen sullen auf des vorgenanten klosters leùten noch gùtern, das es nu hat und hernach recht und redlichen gewinnen mag. es sol auch auf des vorgenanten klosters guͦt dhain richter gewalt noch gerichtt haben, und was sache uff demselben guͦt aufersteent, die sullen des klosters phleger hòren und richtten, one allein die sache, die an den tod geet, die sol der land richtter richtten, oder wen des landes herre dartzuͦ schaffet, zerichtten gen dem schuldigen, gegen seinem leibe und nicht gegen seinem guͦt, und sol des schuldigen gùt dem kloster gevallen nach recht. si sùllen auch alles des, des si zu de klosterIn der Vorlage: bedùrffen, fure in unserm lannd und in unser gepiete an zolle und an alles ungelt. wir geben in auch das recht, in welicher unsrerIn der Vorlage: stat si des klosters guͦt fùrent oder zubehaltten gebend, daz si man si das lasse in und uss fùren an alles ungelt und an allen irrsal. wir geben in ouch das recht, daz si uff der ArOrt ainen vischer haben sùllen und uff der RewseOrt einen an allen irrsal. wèr aber, daz die vischer baide auf den vorgenantten wasser einem miteinander vischetenIn der Vorlage: tn̄, daran sol si nyemand irren. es ist ouch unser willen, daz von dem kloster ain wagen in unser holtzer gee, wenn si sein bedùrffen. wir geben in ouch den kirichen satz datz StouffenOrt, mit allem dem nutz und recht, als wir gehabt haben, also daz des vorgenantenIn der Vorlage: nan̄ klostersIn der Vorlage: tˀs abbtessinne und die samnunge von des vorgenanten kirchen satz nùtz und ouch von dem hove zu RynveldenOrt, den unsern lieben frowe und muͦter umb ir bereitscheͣfft gekauft hat, sechs priester Mynner BrùderOrganisation ordens davon haben sùllen. wennIn der Vorlage: wen̄ in der kirchensatz von den korherIn der Vorlage: hˀren zu CostentzOrganisation geledigt und geewiget wirt, so sullen si fùrbass die sechs priester eewiclich haben und sullen denn ir notdurfft an allen dingen verziechen, alsverre vier undtzweintzig markh geldes herrenIn der Vorlage: hˀn gùlt nach des lanndes gewonheit gelangen mag. ouch wellen wir das, daz die MynnerbrùderOrganisation mit den selben frowen und mit irs klosters guͦt nicht ze schaffen haben noch dheinen gewalt daruber haben, wan alsvil, ob die abbtessinn und der conventIn der Vorlage: vēt der brùder rates bedùrffen, daz si denn den frawen raten das peste, das si kùnnen und wissen, sùst sol des klosters geschèffte und ordnunge, weltliches geschèfts a–unser genniclichesIm Original (0070) steht unzergennichliches, im Vidimus (0361), worauf hier vermutlich zurückgegriffen wurde, steht "un̄zer gennichliches".–a guͦtes gèntzlich und gar steen in der abbtessinn und des conventsIn der Vorlage: vēts gewalt an all irrsal. wir wellen ouch, daz die vorgenanten frawen weder geistlich noch weltlich gest emphahen, es sey MynnerbrùderOrganisation oder PredigerOrganisation oder welicherley ordens begeben leùte si sein. und zu einer vesten und stèten eewikeit diser sache und diser stiffte, so haben wir, kunig FridreichPerson, hertzog LeupoldPerson und hertzog HeinrichPerson, disen brief fùr uns und fur unser vorgenanten brùder, hertzog AlbrechtenPerson und hertzog OttenPerson, verIn der Vorlage: sigilt mit unsern hangenden insigiln. wann wir, hertzog AlbrechtPerson und hertzog OttoPerson, nicht insigil haben, davon genùgt uns wol mit unser bruder insigiln. der brief ist geben zu PadenOrt an dem dunrstag vor sand Anthonien tag, da man zalt von Krists gepùrd drewtzehenhundert jar, dar nach in dem ainundtzweintzigisten jar, unsers, kùnig Fridreichs, reiches in dem sibenden jareDatum: 15.1.1321. des haben wir angesehen und gùtlich betrachtt die vorgenanten redliche und diemütig bete und auch den lòblichen gotsdienst, der in dem egenanten kloster stèticlich und lòblich verpracht wirt, und darumb mit wolbetachtem muͦt, gutem rate und rechter wissen den obgenanten abbtessinn und klosterfrawen den vorgenanten kunig FridreichsPerson brieve, dartzu alle und yegliche ander ir gnad, freyheit, brieve, recht, privilegia und gute gewonheit, die si von andern unsern vorfaren am reich und andern fùrsten von Osterreich und andernIn der Vorlage: dˀn fùrsten und herren redlich erworben und herpracht haben, in allen und yeg lichen irn pùncten, artikeln, meynungen und begreiffungen, wie dann die von wort zu wort geschriben und begriffen sind, gnèdiclich vernewet, bestettiget und confirmieret, vernewen und bestettigen und confirmieren in die ouch von RòmischerIn der Vorlage: schˀ kuniglicher macht volkòmenheit in krafft ditzs briefs und meinen, setzen und wollen von derselben unserr kuniglichen macht, daz si hinfur kraft und macht haben und si und ir nachkomen der ouch an allen ennden geprauchen und geniessen sollen, als ob die alle von wort zuwort hierinne begriffen wèrn, von allermèniclich ungehindert. und wir gepieten darumb allen und yeglichen fùrsten, geistlichen und weltlichen, graven, freyen, edlen, ritternIn der Vorlage: tˀn, knechtenIn der Vorlage: tn̄, amptleùten, vògten, burgermeistern, burgern und sùst allen andern unsernIn der Vorlage: sˀn und des heiligen reichs undertanen und getrewn, daz si die vorgenanten abbtessinn und klosterfrawen an irn vorgenanten freiheiten, brieven, privilegien, rechten, hantvesten und wider ir alt herkomen nicht irren, hindèrn oder betrùben in dhein weis, sunder si dabey geruͦlich an allen intrag beleiben lassen, als lieb in und einem yeglichen sey, unser und des heiligen reichs swère ungnad zuverIn der Vorlage: meiden, und bey verliesung fùmftzig markh lòtigs golds, halb in unserIn der Vorlage: und des reichs kamer und halb den vorgenanten abbtessinn und klosterfrawen unleslich zubetzalen, alsofft das bechicht. mit urkund dits briefs, verIn der Vorlage: sigilt mit unsermIn der Vorlage: sˀm kùniglichen anhangundem insigil, geben zu der NewnstatOrt, nach Kristi gepurd viertzehenhundert jar und darnach in dem ainunndviertzigsten jar, an montag vor sand Laurentzen tag, unsersIn der Vorlage: s₎s richs im andernIn der Vorlage: dˀn jarDatum: 7.8.1441. ad mandatum dominiIn der Vorlage: dom̄i regis Conradus, preposiIn der Vorlage: pp̄tus WiennensisIn der Vorlage: Wien̄n, cancellariusIn der Vorlage: larˀPerson

versoSeitenumbruch

lxxiijDorsualschicht: Textualis, Orte und Siglen (< 1497)

b–registrataIn der Vorlage: Rta Jacobus WiderlKanzleivermerk.–bDorsualschicht: Notariatsvermerk Papsturkunden (< 1512)

ein bestaͤttigùng und vidimusIn der Vorlage: mꝰ aller fryheittenIn der Vorlage: t₎ der froͧwenIn der Vorlage: wn̄ zuͦ KùngsfeldenIn der Vorlage: d₎ vom kùng FriderichennDorsualschicht: Regest Bern (< 1534)

K A 38 Dorsualschicht: Sigle Bern (< 1568)

NumeroIn der Vorlage: 39 Dorsualschicht: Nummer

441Dorsualschicht: Jahreszahl dreistellig

KönigsfeldenIn der Vorlage: Konigsf. 614Dorsualschicht: StAAG Signatur

614Dorsualschicht: StAAG Signatur

Staatsarchiv AARGAUDorsualschicht: StAAG Stempel

KönigsfeldenIn der Vorlage: Kgsf. 614Dorsualschicht: StAAG modern

Dorsualschicht: Speziell

Anmerkungen

  1. Im Original (0070) steht unzergennichliches, im Vidimus (0361), worauf hier vermutlich zurückgegriffen wurde, steht &quot;un̄zer gennichliches&quot;.
  2. Kanzleivermerk.

    Zitierweise

    Digitale Edition Königsfelden, URL: <

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