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StAAG U.17/0626

Vidimus,BegriffPrivileg,BegriffGerichtsbarkeitBegriff

28. Februar 1443, o.O.

Heinrich Berenschenkel, freier Landrichter zu Stuhlingen vidimiert für das Kloster Königsfelden zwei Freiheitsbriefe von König Friedrich III., in denen er dem Kloster die Freiheit gewährt, dass die Amtsleute und Diener des Klosters vor keine fremden Gerichte gezogen werden dürfen, sondern das Recht vor den Gerichten, denen sie angehören, erhalten sollen.

  • Signatur: StAAG U.17/0626
  • Originaldatierung: 28. Februar 1443
  • Ausstellungsort: o.O.
  • Sprache: Frühneuhochdeutsch
  • Beschreibstoff: Pergament
  • Format B × H: 50 cm × 35.5 cm

Editionstext

rectoSeitenumbruch

Ich, Hainrich Berenschenckel, fry lantrichter zù StùlingenPerson, anstatt und in namen des wolgeporenIn der Vorlage: rn̄ herrnIn der Vorlage: hˀrn, graff Eberhartz von Luppffen, lantgraffen zù Stùlingen etIn der Vorlage: ceteraIn der Vorlage: cꝭPerson, tùn kunt meng klichem mit disem brieff, das uff den tag und in dem jare, als datum dis brieffs wiset, da ich zem RichtbrunenIn der Vorlage: nn̄ by StùlingenOrt uff dem lantag an der offenn, fryen kùngsstrassz offenlich zù gericht gesessen bin, fùr mich und offenn, fry, verbannen lantgericht komen ist der erwidigen und gaistlichenIn der Vorlage: chn̄ froͤwen des gotzhussz zù KungsfeldenOrganisation erbere und gewisse bottschafft mit vollem gewalt und zoùgt da zwene gantze, gerechte, unargwenige fryhait brieffe, mit des aller durluchtigosten, hochgepornosten fùrsten und herrnIn der Vorlage: hˀrn, herrnIn der Vorlage: hˀrn Fridrichs, von gottes gnadenIn der Vorlage: dn̄ Ròmscher kùng und hertzog zù Òsterich etIn der Vorlage: ceteraIn der Vorlage: cꝭPerson, anhangendem mayestat insigel versigelt, und batt, die baid zelesen und zever hòren. und lutett der erst fryhaitbrieff also: wir, Fridrich, von gottes gnaden Ròmscher kùng, zù allen zitten merer des richs, hertzog zù Òsterich, ze Steir, ze Kernden und ze Krain, herr uff der Windischen March und ze Partenaw, graff zù Habspurg, zù Tyrol, zù Pfirt und ze Kyburg, marggraff zù Burgaw und lantgraff in ElsasszPerson, bekennen und tùn kunt offennlich mit disem brieff allen den, die in sehen oder hòren lesen, wan ùns von ùnsers amptes wegen, dartzù wir von gottlicher schikung gesetzt sein, gepùret, die, so dem allmàchtigen gott zù dienenIn der Vorlage: dien̄ fùr ander verpflichtet sind, mer in scherm und gemach zù halten, damit sy in irm wesen berublich beliben mùgen und dester minIn der Vorlage: mīner daran verhindert werden. wann ùns nu die ersamen, gaistlichen, ùnser lieben, andaͤchtigenIn der Vorlage: gn̄, die aͤpptessinnIn der Vorlage: sin̄ und der convent unsers gotzhussz KunͥgsfeldenOrganisation, fùrbracht haben, wie ir lewt und die, so zù in gehòren und in zù versprechenIn der Vorlage: chn̄ stant, meniger mal mit fròmden und àussernIn der Vorlage: sˀn gerichtenIn der Vorlage: tn̄ angelangt und bekùmbert werden, das in zù schaden und ungemach kome, und haben ùns, als des benanten gotzhussz vogt, herrnIn der Vorlage: hˀrn und stiffter, diemùttigklich gepetten und angerùfft, das wir als Ròmscher kùng sy dar inn fùr zù sehen und zù begnaden nach iren nottdurfften gnàdigklich gerùchten. des haben wir angesehen der selbenIn der Vorlage: bn̄Hinzufügung oberhalb der Zeilea àpptissinn und con ventz redlich und zimlich bette und haben da durch und voran dem allmàchtigen gott zù lob und eren, ouch von sondern gnàden, damit wir dem selben gotzhussz pillich genaigt sein, mit wolbedachtem mùt, gùtem ràt unser und des richs fùrsten, graffen, edler und getrewer, und rechter wissen der vorgenantenIn der Vorlage: gnt̄n àpptissinenIn der Vorlage: nn̄Unsichere Lesungb, convent und gotzhussz zù KùngHinzufügung überschrieben, ersetzt Streichung: [...]csfeldenOrganisation dise gnade und fryhait gegeben und getan, geben und tùn ouch die von Ròmscher kùnglicher macht volkomenhait in krafft des brieffs, das wir meinen, setzen und wellen, das all desselben gotzhussz amptlewte, diener und ander leut, die in dann zùgehòren und zù versprechen steent, wa die gesessen und wie die genant sein, gaistlich und weltlich, edel und unedel, man noch frowen, fur dehain ùnser hoffgericht, lantgericht, stattgericht, noch fùr dehain ander fròmde noch aussers gerichte, noch fùr dehainen lantfriden, die ùns oder andern, wer die sein, zù gehòren, umb dehainerlay sachen nicht fùrgeladen, geheischen noch bekumbert werden sòllen, sonder, ob yemands zù in ichtz zesprechenIn der Vorlage: chn̄ hette oder gewunne, das der das such vor der richtern und in den gerichten, darunder sy gehòren und gesessen sind, und ob sy yemands darùber fùr dehein ander gericht, als vor ist gemelt, d–zùge, ladteKorrigiert aus: zù geladte–d oder recht wider sy tribe, suchte oder erlangt, es wer dann, das dem clager recht vor irenIn der Vorlage: irn̄ richtern verIn der Vorlage: sagt und geverlich vertzogen, das wissentlich gemacht wùrd, als recht ist, das sol in an schaden und sòllich gerichte und urtailn, ob die wider sy giengenIn der Vorlage: ḡn, gantz ab, unkrefftig und vernichtet sein, die wir ouch gegen wirtigklich ab nemen und vernichten. darvon gepieten wir allen unsern fùrsten, gaistlichen und weltlichen, graffen, fryen herrenIn der Vorlage: hrˀn, lantvògten, houptlùten, rittern, knechten, hoffrichtern, landrichtern, vogten, schulthaissen, stattrichtern, burgermaistern, ràtten, burgern und gemainlich allenIn der Vorlage: ln̄ andernIn der Vorlage: dˀn und yegklichen unser und des richs, ouch allen ùnser erblichen fùrstentùm, graffschaͤfften, herscheffte und gepiete amptluten, undertanen und getrùwen, gegenwûr tigen und kùnfftigen, den der brieff getzeigt oder verkùndt wirt, das sy das obgenant gotzhussz KùngsfeldenOrganisation, aùch ir amptlùt, diener und leut, man noch frowen, als vor ist be rùrt, wider sòlich unser vorgeschriben gnàd und fryhait nicht bekùmbernIn der Vorlage: bˀn, anlangen, fùrnemenIn der Vorlage: nem̄ noch beswern in dehainen weg. wer aber freffenlich dawider tet, der wisse sich in ùnser und des richs swere ungnàd und in ain pen zwaintzig marck lòttigs golds gefallen sein, halbtail ùns in ùnser kùnglich kamer und ander halbtail dem egenantenIn der Vorlage: egnt̄n gotzhussz und dem, der also wider sòlich ùnser fryhait beswert wùrd, als offt das beschàch unlàsslich zù betzalen. mit urkùnd dis brieffs, versigelt mit ùnser kùnglichen mayestatt insigel, geben zù LosenOrt, nach Cristy gebùrt viertzehenhundert jar und darnach in dem zwayundviertzigosten jàre, an sambstag vor der aindlefftusent mayd tag, ùnsersIn der Vorlage: sˀs richs im dritten jàreDatum: 20.10.1442. der ander also: wir, Fridrich, von gottes gnàden Ròmscher kùng, zù allen zitten merer desAuslassung, sinngemäss ergänzte richs, hertzog zù Òsterich, ze Steir, ze Kernden und ze Krain, herr uff der Windischen March und zù Portenaw, graff zù Habspurg, ze Tyrol, zù Pfirt und zù Kyburg, marggraff zù Burgaw und lantgraff in ElsasszPerson, bekennen und tùn kunt offennbar mit disem brieff allen den, die in sehen oHinzufügung überschrieben, ersetzt Streichung: [...]fder hòren lesen, das wir der ersamen, gaistlichen, der àpptissin und dem convent des closters zù KùngsfeldenOrganisation und irenIn der Vorlage: rn̄ nach kòmen die besonder gnad getan und ingegunnet haben, tùn und gunnen in von Ròmscher kùnglicher macht in krafft dis brieffs, das ir amptlute und richter, die sy yetz haben oder in kùnffIn der Vorlage: kù̄fftigen zitten machen und setzen werden, hinfùr ewigklich in iren und des obgenantenIn der Vorlage: gnt̄n closters KùngsfeldenOrganisation gerichten offenn verschribenIn der Vorlage: bn̄ àchter auff ire recht enthalten mùgen, also das in das kainen schaden von niemand bringen sol. und wenn die clager recht von in vordern und begern, sùllen sy in irs rechtens gen in gûnnen, ergen und widerfaren lassen ungeverlich. davon gebieten wir allen lantvògten, vògten, lantrichtern, richternIn der Vorlage: tˀn, urtailsprechernIn der Vorlage: chˀn, amptluten und sust allenIn der Vorlage: ln̄ andernIn der Vorlage: dˀn ùnsernIn der Vorlage: sˀn und des richs undertan und getrùwen, in was wirden, eren oder stannde die sein, ernstlich mit disem brieff, das sy die vorgenantenIn der Vorlage: gntn̄ àpptissin und convent und ire nachkomen und das gotzhussz KùngsfeldOrganisation an sòllichen unsernIn der Vorlage: sˀn gnàden und fryhaiten nicht hindernIn der Vorlage: dˀn oder irren, sonder sy der gerùlichen gebrauchen lassen, als lieb in und ainem yegklichen sey, unsere und des richs schwere ungnàd zù vermiden. mit urkùnd dis brieffs, versigelt mit unser kunglichen mayestat insigelKorrigiert aus: insigel insigelg, geben zù VeltkirchOrt, nach Crists gebùrt tusent vierhundert jar und im zwayundviertzygosten jare, an sunnentag nach sant Andres tag, ùnsers richs im dritten jàreDatum: 2.12.1442. und als nu die vorgemelIn der Vorlage: m̄lten fryheit brieff baid verlesen und verhòrt wùrden, batt der vorgenantenIn der Vorlage: gnt̄n von KùngsfeldenOrganisation bottschafft an ainer urtail ze erfaren, ob man inen sòllicher fryhaiten und gnaden nicht billich ain gloublich abgeschrifft, zù lattin genant ain vidimus, under des egenantenIn der Vorlage: egnt̄n lantgerichtz insigel geben und der geniessen sòlten. darumb fragt ich, obgenanter lantrichter, urtail umb und ward ertailt nach miner frag uff den ayd mit ainhelliger urtail, das man den vilgenanIn der Vorlage: gn̄ten minen gnàdigen frowen von KùngsfeldenOrganisation sòlher fryhaiten billich ain vidimus under des egenantenIn der Vorlage: egnt̄n lantgerichtz insigel geben und des geniessen sòlten. und des alles ze warem urkùnd geben mit urtail und besigelt mit des egenantenIn der Vorlage: egnt̄n lantgerichtz zù StùlingenOrt anhangendem insigel am nechsten donrstag nach sant Mathis tag, nach Cristus gebùrt viertzehenhundert viertzig und drù jareDatum: 28.2.1443.

versoSeitenumbruch

vidimus vom lantgericht ze Stuͤllingen der fryheit fùr alle froͤmde gericht etIn der Vorlage: ceteraIn der Vorlage: cꝭDorsualschicht: Fricker (< 1478)

4 briefIn der Vorlage: bDorsualschicht: Zählung Brief (< 1527)

von kùng Friderichenn Dorsualschicht: Regest Bern (< 1534)

K A 36 Dorsualschicht: Sigle Bern (< 1568)

NumeroIn der Vorlage: 56 Dorsualschicht: Nummer

443Dorsualschicht: Jahreszahl dreistellig

Dorsualschicht: StAAG Signatur

Staatsarchiv AARGAUDorsualschicht: StAAG Stempel

KönigsfeldenIn der Vorlage: Kgsf 626 .Dorsualschicht: StAAG modern

Anmerkungen

  1. Hinzufügung oberhalb der Zeile.
  2. Unsichere Lesung.
  3. Hinzufügung überschrieben, ersetzt Streichung: [...].
  4. Korrigiert aus: zù geladte.
  5. Auslassung, sinngemäss ergänzt.
  6. Hinzufügung überschrieben, ersetzt Streichung: [...].
  7. Korrigiert aus: insigel insigel.

    Zitierweise

    Digitale Edition Königsfelden, URL: <

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