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StAAG U.17/0762

Konflikt,BegriffLohn,BegriffRebbau,BegriffUrteil,BegriffZehntBegriff

30. Oktober 1471, o.O.

Schultheiss und Rat von Aarau beurkunden, dass Hans Christen, im Namen des Klosters Königsfelden, und Konrad Sumer, im Namen seiner Mutter und seines Bruders Rudolf, einerseits und Rudolf Merischwand, Konrad Stübi, Hans Weber, Hans Rüger und Heinrich von Rued, alle Trottmeister, andererseits, vor Gericht erschienen sind. Christen und Sumer klagten, dass Merischwand entgegen alter Regelungen einen anderen Lohn nehme, als dies üblich sei. Die anderen forderen nun dasselbe. Ausserdem nehme Merischwand von jenem Wein, von welchem noch kein Zehnt geschlagen wurde, für sich. Dies mindere die Zehntabgabe. Merischwand gibt an, beides zu tun und meint, dies sei so richtig. Es wird geurteilt, dass der alte, von Königsfelden beanspruchte Trottenlohn gelten soll. Es wird festgelegt, dass nur Wein von bereits durch den Zehnt belastetem genommen werden darf. Es wird geregelt, wie viel Wein genommen werden darf und wie viel Wein wieder abgegeben werden muss, wenn doch von unverzehntem Wein genommen wird.

  • Signatur: StAAG U.17/0762
  • Originaldatierung: 30. Oktober 1471
  • Ausstellungsort: o.O.
  • Sprache: Frühneuhochdeutsch
  • Beschreibstoff: Pergament
  • Format B × H: 49 cm × 22.1 cm

Editionstext

rectoSeitenumbruch

Wir, der schulthes und der ràtt der stàtt AròwOrganisation, bekennent mit disem brieff, das uff hùtt, als sin datum wiset, fùr ùns zuͦ recht komen sind der ersam, wisz Hans Kristan, der zitt hoffmeister des erwirdigen closters zuͦ KùngsfeldenPerson, und in namen der erwirdigen, geistlichen fròwen, eptischin und covent des selben closters, als von des win zechenden alhie und Cuͦnrat SumerPerson, wilent Uͦlrich Sumers, seligenPerson, elicher sun, in namen siner muͦtter und Ruͦdolffs,Person sines bruͦders, als von der quart des selben zechenden an einem und Ruͦdolff MerischwandPerson, Cuͦnrat StùbiPerson, Hans WeberPerson, Hans RuͦgerPerson und Heini von Ruͦd, trottmeisterPerson, und seszhafft alhie am andren teil. und clagtent der genantIn der Vorlage: nāt hoffmeister und Cuͦnrat SumerPerson in namen als ob stàt, wie das vor langer zitt ein ùberkomnisz und von alterher komen wer, das die genanten fròwen von ir win zechenden, des glichen von der quart einem trottmeister von einem soͧm win ze lon geben soͤltent sechs haller und nit mer. nu habe yetz Ruͦdolff MerischwandPerson von yetlichem soͧm genomen zwo masz. des glichen meynnent die andren harnach ouch zehaben, das si unbillich nem ûber die ùberkomnisz, vor malen beschaͤchen, und von alter herkomen uffuͤret, clagtent sy, wennIn der Vorlage: wen̄ einer im selbs oder andren ein soͧm, zwey, fùnff, zechen mer oder minder fasseti in sine vasz, so griff er dannIn der Vorlage: dan̄ hinder sich in den ungezechnetten win und neme da von yetlichem soͧm zwo masz zuͦ trottlon, da mit der zechend aber nit recht geben wurd. dann wennIn der Vorlage: wen̄ nùn soͧm gemessen wurdent, so kaͤm der zechender umb zwo masz, von fùnffthalbenIn der Vorlage: bn̄ eine, des glichen von mer oder minder, so vil sich von yetlichem gepùrt. dar zuͦ der genantIn der Vorlage: nāt Ruͦdolff MerischwandPerson antwurt: des ersten, von der zweyer massen wegen, so si von einem soͧm nement, wer war, er hett die genomenIn der Vorlage: mē. des glichen weͤltent die andren ouch tuͦn und meintent, si soͤltent inen die yetz geben und hett inen darin nit anders getan, dennIn der Vorlage: den̄ andren und si meintent, si hettent nit unrecht getan, dannIn der Vorlage: dan̄ si muͤstent arbeit da mit haben, es were mit in messen in ire vasz, uffladen und andrem. von der zweyer massen wegen, so si zuͦ trottlon nement von yetlichem soͧm, und das von dem ungezechnetten win, wer war, si hettent den also genomenIn der Vorlage: mē, dennIn der Vorlage: den̄ es wêr also an si komen und hettent das biszher gebrucht und meintent, si hettent daran nit unrecht getan mit vil andren wortten durch bedteil ge brucht nit nott zemelden hand, daruff bed teil zuͦ recht gesetzt. also nach verhoͤrung, clag und antwurt ist einhelklich indem ràtt bekennt: des ersten, als dannIn der Vorlage: dan̄ des hoffmeistersIn der Vorlage: trˀs und ouch Cuͦnrat SumersIn der Vorlage: meˀsPerson klegt gewessen, das von alterher komen und vor langer zitt ein ùberkomnisz beschaͤchen, das si von einem soͧm nit mer dannIn der Vorlage: dan̄ sechs haller zelon geben soͤllent, so soͤllent si hinfùr ouch sechs haller von eim soͧm geben und nit merIn der Vorlage: meˀ. es sy dannIn der Vorlage: dan̄ sach, das die trottmeister uss bringent mit recht anden enden, do das hin gehoͤrt, dFalta soͤllent. von des trottwins wegen ist bekennt, wennIn der Vorlage: wen̄ si hin fùr inen selbs oder andren vassent nùn soͧm mer oder minder, so soͤllent si von dem gezechnetten win nemen von yetlichem soͧm zwo masz und nit von dem ungezechnetten win. ob si aber hinder sich griffen woͤltent inden ungezechnetten, wennIn der Vorlage: wen̄ si dannIn der Vorlage: dan̄ von nùn soͧmen achtzechen masz nementIn der Vorlage: mēt, so soͤllentIn der Vorlage: lēt si von den achtzechen massen dem zechendenIn der Vorlage: dē zwo gebenIn der Vorlage: bn̄, von fùnffthalbenIn der Vorlage: bn̄ soͧm nùn masz und dem zechender davon ein masz, als sich das von yetlichem gepùrt und sich nach der zal gipt. des begerttent inen der hoffmeister und Cuͦnrat SumerPerson innamenIn der Vorlage: mē als obstat urkùnt und brieff zegebent, das wir inen ze gebent zuͦ bekenntIn der Vorlage: ken̄t hand. und sind disz die rètt: die ersamen, wisen Heini BoslerPerson, Hans GuͦtxindPerson, Hans BuchsserPerson, Hans WiderPerson, Jacob SchmidPerson, Claus PurPerson, Cuͦntz KristanPerson. und des alles zuͤ warem urkùnt, so haben wir unsers rattes secrett ingesigel, uns und unsern nachkomen ane schaden, offenlich gehenckt an disen brieff, der geben ist uff mitwuchen nechst vor aller helgen tag des jares, do man zalt nach Cristi unsers herrenIn der Vorlage: ˀen gepurt tusent vierhundertIn der Vorlage: deˀt sibentzig und ein jarDatum: 30.10.1471.

versoSeitenumbruch

der spruch mit den trottmeisternIn der Vorlage: vonIn der Vorlage: vō ArroͧwDorsualschicht: Rechnungsbuch-Hofmeister (< 1497)

bericht mit denen vonIn der Vorlage: vō Aròw von des win zechendenn und der quart wegenIn der Vorlage: g₎ dàselbs Dorsualschicht: Regest Bern (< 1534)

K M 38 Dorsualschicht: Sigle Bern (< 1568)

4Unsichere Lesungb4Dorsualschicht: Zahl

KönigsfeldenIn der Vorlage: Königsf. 762Dorsualschicht: StAAG Signatur

Staatsarchiv AARGAUDorsualschicht: StAAG Stempel

Anmerkungen

  1. Falt.
  2. Unsichere Lesung.

    Zitierweise

    Digitale Edition Königsfelden, URL: <

    Creative Commons License