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StAAG U.17/0829

Erlaubnis,BegriffJagdrecht,BegriffKonflikt,BegriffUrteilBegriff

26. März 1495, o.O.

Rudolf von Erlacht, Schultheiss von Bern, urteilt im Streit zwischem dem Kloster Königsfelden, verteten durch den Hofmeister Niklaus Meyer, und Kaspar Effinger. Es wird entschieden, dass das Jagdrecht bei Königsfelden liegt und Effinger nur mit der Erlaubnis Königsfeldens jagen darf.

  • Signatur: StAAG U.17/0829
  • Originaldatierung: 26. März 1495
  • Ausstellungsort: o.O.
  • Sprache: Frühneuhochdeutsch
  • Beschreibstoff: Pergament
  • Format B × H: 54.5 cm × 39 cm, Plica: 6.2 cm

Editionstext

rectoSeitenumbruch

Ich, Ruͦdolff von Erlach, schulthes zuͦ BernPerson und richter in diser sach, tuͦn kunt mit disem brieff, das hütt siner dat als einem rechtlichenn angesatzten tag vor minen herren, den raͤttenn, hie nächgenaͤmpt, und mir sind erschinen die frommen, vesten und ersamen Caspar Efinger zü WilldeckPerson mitsambt sinen fruͤnden unnd verwanndtenn, kleger eins, und Niclaus Meyer, hoffmeister des gots hus KûngsfelldennPerson unnd als ein vollmaͤchtiger anwallt und gewalthaber desselben, mit bystannd des frommenIn der Vorlage: from̄en, vesten Ruͦdolffenn SaͤgennsersPerson, anttwurter annders teils, zuͤ beider syt verfursprechet, als recht ist. und hatt also der genant Caspar EfingerPerson lassenn eröffnen, wie er dann von den beruͤrtten minen frouwen von KùngsfeldenOrganisation gehindret werde an dem wildpan, so er dann jeweltenhàr zuͦ dem hus WilldeckOrt gehebt und ouch annder desselben hus innhaber und besitzer genuͤtzt haben, also das er söllichenn ruͦwenclich nit bruchenn und deszhalb zuͦ siner guͤten noturfft meg jagenn. dann inkurtz verlouffner zit, so habe der beruͤrt hoffmeister immIn der Vorlage: im̄ sine seil genomen unnd inn dero entwert, über das er sich allzit fur min herren zùrecht erbetten und ouch harinn witter nit gehanndlet, dann annder vor immIn der Vorlage: im̄ getàn und des übung und bruch gehebt haben. und begert deshalb die genannten min frouwen von KungsfelldenOrganisation daran züwisen irs fùrnaͤmens abzüstän und innIn der Vorlage: in̄ by dem wildpanIn der Vorlage: pā und altemIn der Vorlage: tē harkommenIn der Vorlage: kom̄en desselben geruͤwiget beliben zuͦlaͧssenn, und satzt das hin zum rechten. dawider aber der genant hoffmeister in namen wie vor reden und anttwuͤrten liessz, er sye nit abred, der selb Caspar EfingerPerson hab ettwas zits in des gotzhus wildpan gejagt und solichenIn der Vorlage: chn̄ so gennIn der Vorlage: gen̄lichenn geuͤbt, das die ambtsaͤssenn daselbs, denen dadurch unlidlicher schad zuͦgefuͤgt, bewegt syen worden, sich des züerclagenn und darus mit minen frouwen des berürten gotshus KùngsfelldennOrganisation zuͦredenn. und wie wol dem selben nàch der beruͤrt Caspar EfingerPerson mit fruntlichen, guͦten worten bittlich und sust ankert sins furnaͤmens abzuͦstän und min frouwen an dem irenn unersuͦcht zuͦlaͧssenn, so sye doch soͤlichs nitt sovil erschossenn, dann das er allzitt uff sinem fùrnaͤmen beharret, das ouch dieselben min frouwen bewegt hab immIn der Vorlage: im̄ sine seil zuͦnaͤmen. und getrüwt deszhalb diewil an dem ennd des wildpanns, hoch unnd nider gericht, zins, zechenden, holltz, velld, wùnn und weyd dem gotshus zuͤgehörig sye, der vermelldt Caspar EffingerPerson sòllte min frouwen daran unersucht lassen, sins furnaͤmens des jagens daselbs abstàn und si an recht nit entweren, und satzt das damit ouch hin zum rechten. uff sölichs aber Capsar EfingerPerson fùrwennden liesz, er wùsse nit annders, dann das er sich allzitt gegen dem gotzhus und desselben ambtsaͤssenn fruntlich und nachbùrlich gehallten, habe ouch den selben mit sinem jagen deheinen schaden zuͦgefùgt, des si sich billich möchten erclagen, und begert immIn der Vorlage: im̄ sinen kouff brieff, umb das hus WildeckOrt wisennd, mit sampt der uffgenommenIn der Vorlage: nom̄en kuntschafft, zuͦhoͤren und inn inkrafft der selben by dem wildpan und altem harkomen beliben zuͦlàssenn. daruff der hoffmeister von dem vermelldten Caspar EfingerPerson begert einer vergicht und namlich, ob er anred woͤllte sin, das hoch und nider gericht, twing und bann, holltz und velld mit voller herrschafft an dem ennd, da er gejagt hab, dem gotzhus KùngsfelldennOrganisation zuͦgehoͤrig sye, und hofften ouch, er sollte sagen, ja oder nein, dann wò er das also nit glouben, so wòllte er sölichs furbringen und nàch notùrfft erzoùgenn, und bevalch das damit der urteil. uff soͤlichs Caspar EffingerPerson aber anttwurtten liessz, er rede dem gotshus nùtzit in das sin und getruͤwt ouch daby, was immIn der Vorlage: im̄ in krafft sins kouffsbrieffs und der uff genommenIn der Vorlage: nom̄en kuntschafft, die er begert vor allen dingen gehört züwerden, zuͦ stannde, das sölle immIn der Vorlage: im̄ ouch beliben, und satzt söllichs hin zuͦ dem rechten. also näch verhörenn des alles und miner, des richters, umbfrag ward von minen herren uff den eyd zuͦrecht erkannt und gesprochen, das Caspar EffingerPerson vor allen dingen, uff des hoffmeisters ervordernn und begerten vergicht, jä oder nein sagen, und dann aber geschechen söll, was recht ist. uff sollichs derselb Caspar EffingerPerson durch sinen fùrsprechen eroffnen liesz, er sye nit abred des, so immIn der Vorlage: im̄ also durch den hoffmeisterIn der Vorlage: furgehallten sye, aber min herren haben ouch hoch und nider gericht an mänigenn orttenn in ir lanndtschafft und werde doch nit desterminder durch annder darinn gejagt unnd getrüwt des halb, diewil er dem gotshus in das sin nützit rede und allein das begere, so er und sin vordernn in ruͤwiger gewerd harbràcht haben, er sòllte daby beliben und soͤlichs rechtlich erkannt und zuͦgelassenn werden. dawider der hoffmeister anttwurttenIn der Vorlage: t₎ liessz, die wil Caspar EffingerPerson bekanntlich und anred das hoch und nider gericht dem gotshus zuͦgehörig, so getrüwte er, ouch min frouwen sollten zuͦ dem wildpann recht haben, und begert deszhalb den hoffrodell des hus WildeckOrt, mit sampt der küntschafft, durch inn uffgenommenIn der Vorlage: nom̄en, gehört und daruff ge hanndlet zuͦwerden, was recht ist. dagegen Caspar EffingerPerson fürwennden liessz, es sye nit gebùrlich, das sich der widerteil mit sinen gewarsamen behelffenn oder er die in söllicher gestallt darzülegenn schuldig sin soͤll, dann habe er ützit, so immIn der Vorlage: im̄ zü recht erschiessenn, das möge er selbs dartuͤn, des glichenn sölle uff siner syt ouch beschecheenn, und liessz das an die urteil. daruff der hoffmeister aber wie vor reden liessz, er getrüwt der hoffrodell des hus WildeckOrt solle vor allen dingenn verlaͤssen damit desselben gerechtikeit und altharkommenIn der Vorlage: kom̄en menncIn der Vorlage: mēnclich bekanntlich gemacht werd und bevalch das damit ouch dem rechten. also ward aber uff min umbfraͤg zuͦrecht erkannt, das beider teil gewarsamen, es syen brieff, kùnt schafftenn, ouch der hoffrodell, gehoͤrt sòllen werdenn unnd demnàch fuͦrer beschechenn, was recht ist. söllich verhören beschach ouch. und nàch dem selben liessz der hoffmeister furwaͤnndenIn der Vorlage: d₎, mannIn der Vorlage: man̄ hab in siner gelegtenn kuͦntschafft gar luter verstanndenIn der Vorlage: d₎, das der wildpann in das gotshus KungsfelldenOrganisation hoch und nidernn gerichtenn minen frouwen zuͦgehoͤrig und das die, so uff Will deckOrt, HabspurgOrt und annderm ortten gesaͤssenn syenn, allzitt mit willen und urloub miner frouwen gejagt. so hab desz EffingersPerson kuͦntschafft der merenteils von hoͤrsagenn geredt und besunders, das inen nit wùssen, ob des EffingersPerson und siner vordernn jagenn ussz gerechtikeit beschechenn sye oder nit. und getrüwt deshalb, miner frouwen kuͤntschafft söllte vil die besser sin und si in krafft der selben zuͦ dem wildpan recht habenn, und bevalch das damit der urteil. uff solichs Caspar EffingerPerson in siner beschlussz reͣd furweͣnndenn liessz, der kouffbrieff umb die herrschafft WilldeckOrt wysennd, gebe immIn der Vorlage: im̄ zuͤ den wildpann nàch altem harkommenIn der Vorlage: kom̄en, so mellde ouch sin küntschafft, das sin vordrenn, der von BallmosPerson und annder, allenthalb in des gotshus gerichten und twingen, an das hus WilldeckOrt stossend, àn menclichs irrung und widerred gejagt und sòllichs ob menschenn gedͤchtnussz gebrucht haben. so syen ettlich miner frouwen küntschafft immIn der Vorlage: im̄ hinderruͤcks uffgenomen und ettlich partyg und seͣcher und getrüwt deszhalb sin kouffbrieff soͤllte in kraͤfften bestän und er by soͤlichem alten hàrkommenIn der Vorlage: kom̄en des wild panns beliben und bevalch das damit ouch der urteil. also nàch verhörenn des alles ward durch min herrenIn der Vorlage: hrn̄, nàch miner umbfràg, zuͦrecht erkannt und gesprochenn, das miner frouwenn von KùngsfelldenOrganisation kuͦntschafft gegen Casparn EffingersPerson gelegten kuͤntschafft vil die besser sye, unnd si also in krafft der selbenn by irs gotshus hoch und nidernn gerichtenn unnd dem willdpann der selben beliben, und Caspar EffingerPerson die selben min frouwenn an soͤllichem nuͦ hinfùr ruͤwig und unersuͦcht lassenn unnd wytter an den selben enndenn nit jagen soͤlle, dann mit der vermelltenn miner frouwenn von KùngsfelldennOrganisation willen. des begert der hoffmeister ein urkund, das immIn der Vorlage: im̄ ouch zuͦ hanndenn wievor under minem anhanngendenIn der Vorlage: d₎ sigell zugeben erkannt ward. und sind dis min herren, so hieby waren und harumb urteil gesprochen haben: herrnIn der Vorlage: herr̄ Wilhelm von Dieszbach, ritter, altschulthesPerson, Caspar Hetzell von Lindnach, vennerIn der Vorlage: venn̄Person, Anthoni Archer, seckelmeisterPerson, Niclaus Zûrkindenn, vennerIn der Vorlage: venn̄Person, Jörig FriburgerPerson, Peter BoùmgartterIn der Vorlage: gartt̄Person, Lienhart WyszhanPerson, Hanns Linder, vennrePerson, Bartholome MeyPerson, Gilian AͤschlerPerson, Peter StrubPerson, Ludwig DùtlingerPerson, Ruͦdolff HuͦberPerson, Ludwig DillierPerson, Ruͦdolff StraͣlerPerson, Peter HeriswanndPerson und Michel Utinger, all der raͤtten zuͦ BernnPerson, beschecheenn uff donnstag nach unnser lieben frouwen tag, der verkündung, alsz man zallt von Cristi geburt tusent vierhundert nùntzigk und fùnff jàrDatum: 26.3.1495.

versoSeitenumbruch

der recht spruch umbIn der Vorlage: um̄ Casper EffingerIn der Vorlage: der wilt pandDorsualschicht: Rechnungsbuch-Hofmeister (< 1497)

Wildegk Dorsualschicht: Kanzleihand-Hofmeisterei (< 1511)

j p j b und iij pDorsualschicht: Zählung Brief (< 1527)

K Q 26 Dorsualschicht: Sigle Bern (< 1568)

und der frowen zuͦ KùngsfeldenIn der Vorlage: d₎ [...]Verblasste Tinte mit TextverlustaDorsualschicht: Sammelschicht vor 1600

1495Dorsualschicht: Jahreszahl vierstellig

KönigsfeldenIn der Vorlage: Königsf. 829Dorsualschicht: StAAG Signatur

Staatsarchiv AARGAUDorsualschicht: StAAG Stempel

Anmerkungen

  1. Verblasste Tinte mit Textverlust.

    Zitierweise

    Digitale Edition Königsfelden, URL: <

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