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StAAG U.17/0061/01

OrdnungBegriff

10. März 1318, Strassburg

Ordnung der Königin Agnes von Ungarn über das Einkommen der Brüder zu Königsfelden, das Verhältnis zwischen dem Brüder- und dem Schwesternkonvent und anderes.

  • Signatur: StAAG U.17/0061/01
  • Originaldatierung: 10. März 1318
  • Ausstellungsort: Strassburg
  • Sprache: Frühneuhochdeutsch
  • Beschreibstoff: Pergament
  • Format B × H: 55.2 cm × 25.4 cm, Plica: 4.1 cm

Editionstext

rectoSeitenumbruch

Wir, Angnes, von gottes gnaden wilo kùnginne ze UngernPerson, ordenon undIn der Vorlage: un̄ setzen zuͦ dem lob dez almehtigen gottes undIn der Vorlage: un̄ ze ainem ewigen fride den Minren BruͦdernOrganisation undIn der Vorlage: un̄ den swesteronIn der Vorlage: tˀon Sant Clarun ordens, die uf unserre stifte sint ze KûngesveltOrganisation oder her nach chuͦnftig sint, also mit einander ze belibende undIn der Vorlage: un̄ ze wonende undIn der Vorlage: un̄ unserre stift gemainschaHinzufügung oberhalb der Zeileaft mit ain ander ze haltende in aller der wise, als ez hie nach geschriben ist. wan ûn ser liebù vrowe undIn der Vorlage: un̄ muͦter, kûneginne Elysabeth, seligPerson, gestiftet undIn der Vorlage: un̄ gesezet hat undIn der Vorlage: un̄ in irn brieven verIn der Vorlage: schriben, daz sehse briesterIn der Vorlage: Minre Bruͦder ordensOrganisation steteclichen sigint ze dem closter uf der gestift ze KûngesveltOrt, die ver sigillumIn der Vorlage: gill̄ conIn der Vorlage: cōventusIn der Vorlage: tꝰ sehen und verIn der Vorlage: sorgen sûlent an messon die vrowa von Sant Clarun orden, die uf der selbun gestift sint ze KûngesveltOrganisation, undIn der Vorlage: un̄ och die geste, die dez selben ordens sint, enphahen mit vier undIn der Vorlage: un̄ zwainzig mark herren gûlt, als ez ûnser vrowe und muͦter gesezit hat und mit ir brieven verschriben. wan wir nu dez bewiset sint, daz man die vor genanten bruͦderIn der Vorlage: und och die geste dez selben ordens niht mit diser gùlt besorgen mak, als si dûrftig sint, uf die rede, daz die vrowen aller koste und muͤgi mit allen bruͦdern, sie sin geste oderIn der Vorlage: odˀ niht geste, ledic sigint, so wellind wir, daz den vorgenanten bruͦdern diû phfruͦnde mit sehs marken herren gûlt an aller lay korn von derIn der Vorlage: kirhen ze StoufenOrt gebessert werde jerlichen. ez were denne so viI, daz merchlich gebreste von hagel oderIn der Vorlage: odˀ von andren sachen wrdie uf der kirhen, da man daz korn von dienet, so sol man dez selben jares fûr daz korn, daz man git fûr die sehse mark, mit den wir in die phruͦnde han gebessert, geben siben mark blosses silberz. die vorgenanten gûlt, die sol man in nemen von den vrowen, der, den wir sezind, oder der, den die sezind, den wir den gewalt gebind ze sezinde, ze ainem schafener, der die bruͦderIn der Vorlage: da mit besehe, als ez von ûnser vrowen und muͦterIn der Vorlage: und von ûns gesezet und gestiftet ist, nah dez gardians der bruͦder ze KungesveltOrganisation heschen und ordenunge oder dez, der an siner stat ist. wir wellind och, swaz almuͦsens in der kirchen wirt uf die alter oder bi den altern, da mit sich die lûte in der bruͦder messa enphelhend, daz man daz zuͦ der bruͦder noturft kerie. waz aber dez almuͦsens ist, daz man nah dem ewangelien in opfers wise zuͦ dem alter bringet, ez sigind kerzen oder pfenninge oder in sweler lay gestalt ez ist, als daz opfer, daz an dem b–stillen vritageKarfreitag.–b zuͦ dem crûze wirt, undIn der Vorlage: un̄ alles daz wahse, daz in der kirchen wirt mit lichon oder an liche, von sibenden, von drissegosten oderIn der Vorlage: odˀ von jargezit, oder von swelcherIn der Vorlage: chˀ lay sache si sigint, die da komend ob den lichen oderIn der Vorlage: odˀ an liche, undIn der Vorlage: un̄ och alliù diwe sidin tuͦch undIn der Vorlage: un̄ gulterIn der Vorlage: und teklachen und tischlachen oderIn der Vorlage: odˀ in sweler lay gestalt sie sint, die mit lichen oderIn der Vorlage: odˀ an liche zuͦ der kirchen werdent geophert von fûrstinne, die zuͦ dem gtͦteshus coment, oderIn der Vorlage: odˀ sidin gewant oder anderIn der Vorlage: clainot, diwe man in der main unge zuͦ dem gotteshus bringet und git, daz man ez zuͦ gottes dienst kere, und swelcherIn der Vorlage: chˀ lay dink durch solcher sache willen zuͦ dem gottes hus komet, dêz sùlent sich die vrowan alles under winden, ez were denne so vil, daz die ain anders da mit schuͤfint, die ez dar gebend oder bringent. won wir wellint daz, daz die vrowa dez sageres phlegint undIn der Vorlage: un̄ besorgent an dem gerwede undIn der Vorlage: un̄ an andern sachen, dez man da bedarf, undIn der Vorlage: un̄ die kirchen ùber al besserin, swa sin not ist, an tach, an muren, an glas, undIn der Vorlage: un̄ och verIn der Vorlage: sehint an allem leht mit wahse undIn der Vorlage: un̄ oͤle ze allen messen undIn der Vorlage: un̄ ze allen tag ziten, nahtes undIn der Vorlage: un̄ tages. wir wellint och, daz diwe clainot, diwe von ûnserrenIn der Vorlage: rē vrown undIn der Vorlage: un̄ muͦter, selig, derIn der Vorlage: deˀ gestift worden sint, uf der selben gestift belibint, daz weder bruͦderIn der Vorlage: noch vrowen dehainen gewalt dar ùber habint, diwe clainot ze verkoͧfent oderIn der Vorlage: odˀ ze verIn der Vorlage: sezind oder von dem closterIn der Vorlage: ze lihende, dac sie dem closterIn der Vorlage: moͤhtind enphroͤmedet werden. doch so wellint wir, daz die vrowen, die des sageres phlegent, sûlent diwe clainot oͧch in ir d phlege haben undIn der Vorlage: un̄ den bruͦdern her fùr lihen dar nach undIn der Vorlage: un̄ ainem jegelichem hohzit zimlich undIn der Vorlage: un̄ fuͤglich ist. beschehe aber daz, daz ros oderIn der Vorlage: odˀ hernesch mit ainer lich koment oderIn der Vorlage: odˀ gewant un̄ niht benantIn der Vorlage: nāt wrde, ob ez solt sin der broͧderIn der Vorlage: oder der vrowen, undIn der Vorlage: un̄ och niht benant wrde daz, ze welchem nuze man ez haben solt, daz sol man glich tailen, halbes den bruͦdern geben undIn der Vorlage: un̄ halbes den vrowen. und swaz dem closterIn der Vorlage: geschafet wirdet undIn der Vorlage: un̄ nicht beschaiden wirdet noch benant, welhem tail ez werden solti, bruͦdern oder vrowen, ez sie in urbar oderIn der Vorlage: odˀ in varendem guͦt, daz sol man allez glich tailen, daz ez halbez gevalle den bruͦdern undIn der Vorlage: un̄ halbez den vrowen. swie daz sie, daz der bruͦder zal minre sie denne der vrowen, dar umbe wellint wir niht, daz der bruͦderIn der Vorlage: tail geminrot werde. wir wellint och, daz alle die hofstat, die von dem kirchhof unze an daz uzer tor, daz gegen BruggeOrt stat, mit den drin hùsern, diwe dar uf gebwen sint, mit aller der hofstat, diwe mit der rinkmur umbvangen ist, diwe da gat von dem selben tor hen uf gegen OberburgOrt, undIn der Vorlage: un̄ alle die hofstat, die die vrowen mit irm closter umb vangen habeent, alle sament der vrowen sigint, undIn der Vorlage: un̄ och diwe hofstat, da wir ùnser hûs uf gebwen habint oderIn der Vorlage: odˀ die wir ze ûnserm hûs vorvangen haben nach ûnserm leben si och der vrowen in der wis undIn der Vorlage: un̄ wir in ez mit ûnsern brieven sezin. die vrowen, die sûlent den bruͦdern als vil hofstat gewinnen, daz sie hinder den hûsern mugint ainen wagenIn der Vorlage: gēweg haben zuͦ irem closterIn der Vorlage: undIn der Vorlage: un̄ daz sie hûser gebwen mûgint ir schafnerin undIn der Vorlage: un̄ och anderen, der sie ze dienst bedurfent. diwe kirch sol gemain sin den bruͦdern undIn der Vorlage: un̄ den vrowen, also, daz die vrowen dar inne daz ampt begangen mit singende undIn der Vorlage: un̄ mit lesende, als ir orden hat. der kiͤrhof sol och gemain sin, daz man dar inne ir baider toten bestatte, die von andaht dar inne ir begrebede erwellent. daz diz allez, daz hie vor ge schriben ist, stete belibe, dar ùber geben wir disen brief, verIn der Vorlage: sigilt mit ûnserm insigel undIn der Vorlage: un̄ mit dem insigel bruͦder Heinrichez von Talhein, der ze den ziten der minron bruͦder ministerIn der Vorlage: wazPerson, undIn der Vorlage: un̄ mit dem insigel swester Guͣtun von Bachenstain, diwe ze den ziten abtissinne wazPerson, undIn der Vorlage: un̄ irs conIn der Vorlage: cōventes insigel, won ez mit ir aller gunst und willen ist beschehen. dirre brief wart ze StrazburgOrt geben, do man von gottes geburt zalt driuzehenhun dert jar, dar nach in dem ahzehendem jar, an dem zehenden tag in dem merzenDatum: 10.3.1318.

f– sigillumIn der Vorlage: gill̄ regineIn der Vorlage: giē Siegelnde.–f g– sigillumIn der Vorlage: gill̄ ministriIn der Vorlage: Siegelnde.–g h– sigillumIn der Vorlage: gill̄ abbatisseIn der Vorlage: abb̄e Siegelnde.–h i– sigillumIn der Vorlage: gill̄ conIn der Vorlage: cōventusIn der Vorlage: tꝰ Siegelnde.–i

versoSeitenumbruch

litteraIn der Vorlage: lr̄a ordinaIn der Vorlage: dīacioIn der Vorlage: c̄onumIn der Vorlage: nū domineIn der Vorlage: dnē regineIn der Vorlage: giē Ungarie de c Unsichere Lesungj ecclesiamIn der Vorlage: cā etIn der Vorlage: sacrisIn der Vorlage: cʼstia etIn der Vorlage: aliis e Unsichere Lesungk Dorsualschicht: Latein Franziskaner (< 1429)

K. T. 66.Dorsualschicht: Sigle Bern (< 1568)

kùngin Angneszen fryheittenIn der Vorlage: t₎ gebenIn der Vorlage: b₎ den fruͦwen vonIn der Vorlage: vō wegenIn der Vorlage: g₎ der gastungDorsualschicht: Sammelschicht vor 1600

NumeroIn der Vorlage: 63 Dorsualschicht: Nummer

KönigsfeldenIn der Vorlage: Königsf. 61Dorsualschicht: StAAG Signatur

Staatsarchiv AARGAUDorsualschicht: StAAG Stempel

KönigsfeldenIn der Vorlage: Kgsf. 61Dorsualschicht: StAAG modern

Anmerkungen

  1. Hinzufügung oberhalb der Zeile.
  2. Karfreitag.
  3. Streichung durch Textlöschung/Rasur: z.
  4. Streichung durch Textlöschung/Rasur: g.
  5. Streichung durch direkte Überschreibung des Textes: n.
  6. Siegelnde.
  7. Siegelnde.
  8. Siegelnde.
  9. Siegelnde.
  10. Unsichere Lesung.
  11. Unsichere Lesung.

    Zitierweise

    Digitale Edition Königsfelden, URL: <

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