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StAAG U.17/0697/01

Konflikt,BegriffUrteil,BegriffZehntBegriff

26. September 1457, o.O.

Hans Heinrich von Ballmoos und Hans Haberer urteilen im Streit zwischen dem Kloster Königsfelden und dem Kloster Werd. Der Streit entstand wegen unbezahlten Zehntabgaben in Seon, die beide Parteien einander nicht zahlten. Es werden zwei Ausfertigungen dieser Urkunde ausgestellt (siehe StAAG, U.17/0697_02).

  • Signatur: StAAG U.17/0697/01
  • Originaldatierung: 26. September 1457
  • Ausstellungsort: o.O.
  • Sprache: Frühneuhochdeutsch
  • Beschreibstoff: Pergament
  • Format B × H: 56.4 cm × 31 cm, Plica: 7.6 cm

Editionstext

rectoSeitenumbruch

Wir dis nachbenempten nemlich Heinrich von Banmos diser czyt der fursichtigen wysen miner gnedigen herren schultn̄schultheissen und raͤten czuͦ Berne vogte und amptman in der graffschafft LentzburgPerson und
Hanns Haberer von Lentzburg undervogtePerson daselbs tuͤnd kunt allermenglichem mit disem briefe von der spenn und misshellung wegen so etliche zithar uferstanden gewesen sint czwùschent den erwirdigen geistlichen und an¬
daͤchtigen gardian aͤbtissin und ir beider convent des gotzhuses zuͦ Kùngsfelden
Organisation
ùnsern gnedigen lieben herren und frowen an einem und den erwirdigen wolgelerten herren probst decan und capittel des stifftes zuͦ WerdeOrganisation
ouch ùnsern gnaͤdigen lieben herren zem andern teilen harruͤrent umb sòlichs daz die obgedachten ùnser herren und frowen zuͦ KungsfeldenOrganisation gemeint hand und noch meynnent daz ir zechend den sy langezithar ze SeonOrt gehebt
und noch hand ein leyen zechend si und ir gotzhuse den also fur fry lidig eigen nach besage und innhalt der briefen darumb geben in kouffs wise ankomen durch si und die iren von ires gotzhus wegen gelichen genutzet und
inen bishar one intrag und sumnisz unser herren von WerdeOrganisation noch der iren ingangen und zuͦ jeden jaren sölich lichen und empfachen ruͤwlich vergolten worden sye untz sidhar bi kurtzem werden si und ir gotzhus in ettlich
wege gesumpt und getrenget an den personen die solichen zechenden empfangen habent als daz hienach clerlicher begriffen wirt dawider nu unser herren probste und capittel zuͦ WerdeOrganisation antwurten lassen hand:
wie unser herren und frowen zuͦ KûngsfeldenOrganisation iren obgeruͤrten zechend₎den harbracht und genossen hand lassent si sin und beliben aber ir gotzhuse ze WerdeOrganisation hab ouch daselbs ze SeonOrt einen zechenden in der von KùngsfeldenOrganisation zechen¬
den ab sundern guͤtern den si von wegen der kilchen und lùtpriestery daselb die als kilchherren damit zuͦversehen ouch langezit harbracht und ouch zelichen gehebt gephlegen hand und noch tuͤnd uff und von den selben ge¬
wissen akern und guͤtern in dem benan̄nanten czwinge und unser heˀherren und frowen zuͦ KùngsfeldenOrganisation zechenden ze SeonOrt gelegen hoffent ouch und meinnent zuͦ solichem hinfur als bishar zuͦ tuͦnde und vōvon ir lùtpriestery und kilchen
wegen ze SeonOrt zephlegen haben on menglichs irrung und intrag und wan nu die gemelten beide parthyen unser herren und frowen zuͦ KungsfeldenOrganisation und zuͤ WerdeOrganisation ye eine von der andern bishar gesuͦcht und gesumpt sint
worden durch die den dann von yedem teile sin zechend gelichen ist also das die licher und empfacher unser herren von WerdeOrganisation ettwenn zechenden geminet abgetragen rechthaben zenemen gemeint hand ab etlichen guͤtern und akern
die ùnser herren und frowen zuͦ KùngsfeldenOrganisation durch ires zechenden empfacher ouch geminet und recht dazuͤ zehaben gemeint hand da durch nu dieselben empfacher etliche jarhar zuͦmermalen irrig stoͤssig und zweytraͤchtig worden
sint inmassen ettwenn grosser kumber unwill und unfuͦg zwùschent denselben der beider zechenden empfachern und intragern uferstanden sin moͤcht die nit guͦt werent als denn soͤlich ir misshellung in clage antwurt widerrede
und nachrede vor ùns voͤllicher und clerlicher ist erzellt worden etcꝭ cetera soͤlichs alles zuͦvermiden ouch ir beider obgedachter parthyen unser gnedign̄gen lieben herren und frowen ze KungsfeldenOrganisation und ze WerdeOrganisation clagens misshellūglung nachriten ko¬
sten schaden sumniss irrung und unwillen so fùrer uss soͤlichen dingen wachsen und entspringen moͤchte abzesin etcꝭ cetera hand wir angesehen und ùns bewegen lassen ùnsern flizz ernst und vermoͤgen dazuͤ zekeren wie si beide teile
und ir gotzhùser in disen sachen geeinet gerichtet entscheiden und hinfùr dweder teile von dem andern durch si noch die soͤlichen zechenden empfachent geirret ersuͦcht noch von einander bekùmbert werdent sunder ruͤwlich
und fridlich leben sin und bliben moͤgent etcꝭ cetera daz wir die obgeschribnen beide Hanns Heinrich von Banmos vogtePerson und Hanns Haberer undervogtePerson an beide parthyen sovil gesuͦcht uns zwùschent inen gearbeit und funden daz
si ùns umb alle und yegliche obgemeltēten stoͤss und spenne zuͤ minn und zuͦ recht darinn zesprechen getrùwet die zuͦ ùns gesetzt und da by nemlich unser herren und frowen zuͦ KùngsfeldenOrganisation durch die ersamen wisen Ruͦdolffn̄fen
Niesslin yetz ir gnaden hofmeister
Person
Uͦlrichn̄chen am Buͤl altenhofmeisterPerson daselbs und Niclawsen Friker schultn̄schultheissen zuͦ BruggePerson als ir gnaden convent und gotzhuse in disen sachen volmechtige botten und anwaͤlte und unser herˀnren
von Werde
Organisation
durch den erwirdigen wolgelerten meyster Niclawsen Trùllereye ir gnaden und wirdigem capittel custor meister der kùnsten und gelerten baͤpstlicher rechtenPerson ouch irem in disen sachen volmaͤchtigen
bottn̄ten sachfuͤrer und anwalten bi rechten waren und staͤten wirden und trùwen darumb mit liplicher stabung und ingeleiten handen geben globt und versprochn̄chen hand fùr sy und der beider convent und capittell
und fur alle ir nachkomēmen des gotzhuses zuͦ KûngsfeldenOrganisation und stifftes zuͦ WerdeOrganisation gantz staͤt veste und unverbruchentlich zehalten zuͦ loben und ze volfuͤren one alle irrung widerrede inzùg fùnd sachen und geverde alles das so
durch ùns zwene hierinne gesprochen erkennt wirt und in welich wise wir si entscheident noch dawider niemer zereden zekomen weder durch ir beiderteil wirdikeit und gnade noch ir aller nachkomen als obstat sunder
das ouch nit helffen noch yemandem gehellen oder vertragen dawider zetuͦnde alles getrùwlich wirdiclich und uffrechtlich ouch alle geverde hierinn gentzlich vermitten und uff soͤlichs so sint wir bedachtlich ùber
die sachen gesessen die nach beider parthyen fùrbringen erkunnet und gewegen ouch mit rat gelerter und ungelerter wiser lùten der wir hierinne zemermalen gephlegen nach unser besten verstentnisz gesprochn̄chen erkennt
und si beide teile entlichen hierinne entscheiden hand als hienach stat dem ist alsus und des ersten: daz unser gnedigen herren und frowen zuͦ KungsfeldenOrganisation durch si und die iren den korn zechenden so man nempt den grossen
zechenden zuͦ SeonOrt nemlich unser herren von WerdeOrganisation zechenden den si bishar von ir kilchn̄chen und lutpriestery wegen daselbs ze SeonOrt gehebt und noch hand mitsambt dem iren den si fùr leyen zehenden fry ledig und eigen ha¬
bend als obstat etcꝭ cetera hinfùr ewiglich und alle jar besunder one unser herˀnren von WerdeOrganisation oder der iren biwesen und zuͦtuͦn samenthafft lichen und besetzn̄zen sollent so nutzlich und beste si koͤnnent und moͤgent also daz von der sum̄summ
der stuken darumb denn yedas jare sòlicher zesamengemischeter zehend gelichen wirt mitsambt den stuken so da gand und vallent abe und von nemlichen guͤtlinen ouch im zwing ze SeonOrt gelegen die aber in unser frowēwen
von Kùngsfelden
Organisation
zechenden gen RòtterschwilrOrt in sunders gehorende und zuͦgemeinen jaren uff vier stuk geachtet darin begriffen sint eim lutpriester zuͦ SeonOrt werden und ingan sol zuͦjedem jare der dritteil und unsˀnsern
herren und frowen des gotzhuses zuͦ KungsfeldenOrganisation zwen teile nemlich eim lutpriester der dritteil des gersten zechenden an gersten und am korn zechenden zwey stuk an habern und drù stuk an gemuͤs bonen erwsen
und hirs
und sol ouch des eins dritteils und nit mer usgewist werden noch heischen und umb den kleinnen zehenden daselbs wan wir deheiner misshellūglung darinne verstanden hand so lassent wir das belibn̄ben wie es
vōvon alter har gehalten und eim lùtpriester zuͦ SeonOrt gelanget und ingangen ist wir vorbehabent ouch hierinne eim lùtpriester zuͦ SeonOrt den erschatz von unser herˀnren von WerdeOrganisation zechenden harruͤrende der sich zuͦ sinēnen zitn̄ten
gebùrt funffzehen schilling haller und sprechent ouch fùrer daz ein jeglicher der soͤlichen zesamen geordneten zechenden empfachen wirt eim lùtpriester zuͦ SeonOrt zuͦ dem dritteil der stuken als obstat geben und phlich
tig sin sol zweyhundert garben strowes und nach soͤlichem erkennent und entscheident wir aber fùrer ob sich zuͦ einichen ziten gefuͦgte und zuͦschulden kaͤm daz von und ab soͤlicher samenthaffter gantzer sum̄summ
umb die soͤlicher zesamengeordneter zechend hinfùr gelichen wirt oder gelichen moͤcht werden dheinerley abbrùch gebraͤstlicheit und abgang uferstan wachsen oder komen moͤcht es wer von wetter miswaͤchs
hagel wind oder brand daz soͤlicher abbruch abgang und gebraͤst eim teil nit me noch minder denn dem andern zuͦgezogen noch ufgeleit werden sol sunder jeder teil sin sum̄summ des abgangs tragen und liden nach siner
anzahl das gebùrt sich unsern herˀnren und frowen zuͦ KungsfeldenOrganisation an irem zwen teil der abgangenen stuken zwen teil und eim lutpriester zuͦ SeonOrt an sim drittenteil der abgangnen stuken ouch der dritteil und nit mer
es sol ouch dwederer parthy sinteil der anzal ee gewert und dem andern gevaͤrlich verzogen sunder miteinander einsmals geantwurt und eins lutpriesters dritteil durch in selbs von dem empfacher oder em¬
pfachern ingezogen werden je der parthy sin teil als sich das nach zechenden recht gehoͤischet ouch ist es hierinne in sunders zemerkende als wir unser frown̄wen von KùngsfeldenOrganisation in ùnserm spruch die guͤtli im
zwing ze SeonOrt gelegen die bishar in iren zechenden gen RoͤtterswilrOrt zechendet hand und gehoͤrent die zuͦgemeinen jaren uff vier stuk geschetzet sint in iren und der von WerdeOrganisation zechenden ze SeonOrt gezogen und begriffen
hand als obgedacht ist daz das denselben ûnsern frowen vōvon KungsfeldenOrganisation an demselben irem gantzen zechenden ze RoͤtterschwilrOrt sust unschedlich unvergriffen sin noch ouch vōvon unsern herˀenren vōvon WerdeOrganisation und menglichm̄chem
vōvon iren wegen darinne alleclich ungesuͦcht und unangelanget sin und bliben und soͤllent ouch beide teile hierinne mit soͤlichem ùnserm spruch und entscheidungen umb alle und jegliche spenn und misshellūglung
der gemeltem sachen halb harruͤrent gentzlich und gar nu und zuͦewigen ziten gericht versùnt und geschlicht bliben und sin alle geverde akust und hinderliste hierinn gantz und ùberale vermitten usgescheiden
und hindangesetzt des alles zuͦ warem staͤtem urkund und gezugkniss sint diser brieff zwene an den worten glichlutende gemacht jedem teile einer mit minem Hannsheinrichs von BanmosPerson obgenantem eignem
insigel von ùnser beider wegen besigelt und geben uff mentag vor sant Michels tag in dem jare do man zalte nach xpīChristi ûnsers lieben herˀnherrn gebùrt vierzehenhundert und sibenundfûnfftzig jareDatum: 26.9.1457

versoSeitenumbruch

ùber
Seon
Dorsualschicht: Ùber (< 1470)

ein brieff zwùschend den hnˀherren von Werd
und uns von des zechenden waͤgen ze Seon
Dorsualschicht: Fricker (< 1478)

f f fDorsualschicht: Textualis, Orte und Siglen (< 1497)

Kùngsfeld₎den
stàt recht
Dorsualschicht: Regest Bern (< 1534)

SeonnDorsualschicht: Regest Bern (< 1534)

K
I 11
Dorsualschicht: Sigle Bern (< 1568)

457Dorsualschicht: Jahreszahl dreistellig

KonigsfKönigsfelden 697 aDorsualschicht: StAAG Signatur

Staatsarchiv
AARGAU
Dorsualschicht: StAAG Stempel

Anmerkungen

  1. Hinzufügung auf Zeilenhöhe: / 01.

    Zitierweise

    Digitale Edition Königsfelden, URL: <

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