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StAAG U.17/0767

Abgabe,BegriffKonflikt,BegriffLehen,BegriffUrteilBegriff

22. Juli 1473, Görwihl

Hans Keller, Hans von der Niedermühle, Hans Bannwart, Jörg Streit und Werner urteilen im Streit zwischen dem Kloster Königsfelden, vertreten durch Hans Christen, Ulrich Ambühl und Hans Müller, und Heinrich Villinger. Christen klagt, Villinger habe einen Hof bei Dogern dem Kloster Königsfelden zurückgegeben, beziehe aber noch Zinsen davon. Villinger meint, ihm sei das Haus im Krieg verbrannt und er habe daraufhin die Güter an Königsfelden zurückgegeben. Andere Güter habe er gekauft. Sollte Christen beweisen, dass dabei etwas unrecht ist, so soll das Gericht entscheiden. Es wird geurteilt, dass Villinger seinen Standpunkt besser belegen kann, weswegen ihm Recht gegeben wird.

  • Signatur: StAAG U.17/0767
  • Originaldatierung: 22. Juli 1473
  • Ausstellungsort: Görwihl
  • Sprache: Frühneuhochdeutsch
  • Beschreibstoff: Pergament
  • Format B × H: 60.9 cm × 33.7 cm, Plica: 6.4 cm

Editionstext

rectoSeitenumbruch

Allenn den so disenn gegen wùrtigen brieff sehenn oder hoͤrenn leͤsen kùnden wir Hanns Keller groszvogt uff dem Schwartzwald obmanPerson Hanns von der Nider Muͤlin waltprobstPerson Hanns Bannwartt von Obernhoff eyningsmeisterPerson
Jörg Strytt vonn HusernPerson unnd Wernnlin von Ober AlapfenPerson alles zuͦ setz inn den stoͤssenn und miszhellen so uff erstannden sind zwùschen unserenn gnedigen frouwen der eptischen von KùngsfeldenOrganisation und irem gotzhusz wider
Heyny Villinger von GeiszPerson deren sie zuͦ unnsz nach lutt ein anlasz komen sind und unns des zuͦ beladen an zenemmen gebeͤten hannd das wir dan̄dann von ir beͦtt wegen gethonn hand und uff hùtt datum disz brieffs genn GeiwillOrt
darumb tag angesetzt erschinnen alda die ersam wisen und erberen Hans Cristan jetz hoffmeister zuͦ KùngsfeldenPerson Uͦlrich am Buel alt hoffmeisterPerson und Hans Mùller in unser gnedigen frouwēwen von Kùngsfelden hoff zuͦ Waltzhuͦtt hoffmeisterPerson an
ein und Heyny Villinger von GeiszPerson des andern teils und klagt alda der bemeldt Hans Cristan hoffmeisterPerson zum VillingerPerson wie er ein hoff zuͦ TogorērenOrt der unnseren bemelten frouwen von KùngsfeldenOrganisation zinsz heisse Kleinmans GuͦtOrt inn gehäptt
hab in den uff geben und ziech in ettliche guͦtter und zinsz dar usz ùber das daz zuͦ TogorenOrt mit recht erkant sy das er den selben hoff uff geben soͤlle in maszen der an inn komēmen sy mit mer worten nit nott zuͦ beschriben begertt darumb
den selben urteill brieff des datūtum wiszt uff samstag vor sant Jörgen tag anno ꝫc̃et cetera lxxijDatum: 18.4.1472 ze hoͤren dar zuͦ VillingerPerson anttwurtt liesse des hoffmeisters clag wisz witer denn der anlasz inn hatt als im das husz im krieg verbrent deszhalbn̄ben
er nuͤmen husz haben moͤcht dem nach hab er im daz guͦtt nach lantzrecht und wie das an in komen ist uff geben und hab da ander guͤter und zinsz so er ouch gebuwen hab un̄und gon HouwensteinOrt ein halb mùtt rogken an burg zinsz von KleinmansPerson
erben umb aͤcht und zwentzig guldin und achtzehen mùt rogken erkoufft und bezalt mugēgen aber die hoffmeister mitt brieff lùten roͤdel oder urbel wisenn dz es ir sy und nitt nach lantzrecht uff geben so geschech darumb wasz recht sy daruff namen
sich die hoffmeister ein bedencken und kamen wider fùr uns und da vor anttwurtt liesz der VillingerPerson witer reden wie er vormals im rechten zuͦ TogorērenOrt hett reden lossen wa er nitt gnuͤg ton hett und den hoff nach lantzrecht uff geben so wolt er es
noch tuͦnn und hettens brieff oder lùtt so moͤchtens dar legēgen da sprachēchen sie sy woͤlten darumb nùtz mer darlegen und wa sy des yetzent abred sin woͤlten so trùwten sy lùt darumb dar zuͦstellen uff das der hoffmeister anttwùrtt: in wer ein urteill
gangen und wen̄wenn in die uffgericht wùrd hett er desmals gesprochen so woͤlt er dartzuͦ witer anttwurten dartzuͦ so wer der allt hoffmeister nitt by im der der ding witer under richt und uff das so wollens yetzen er zellen waran sy meinēnen
das der VillingerPerson nitt gnuͤgsamlich uff geben hab und wazs guͦt oder zinsz er usz dem hoff züch woͤllen sy er zellen mitt mer worten nitt nott und sigen disz die guͤtter da von er den zinsz nympt mitt dem namen der KeͦlszPerson ein mùtt rogken der
SchonnPerson ein fierteill rogken Hans SchmittPerson ein halb mùtt rogken Heyny von ErzingēgenPerson ein halb mùtt rogken Cunratt SchillingPerson ein halb mùtt rogken Clewi RatzingerPerson ein fierteil rogken ein herbst huͦnn da bekennēnen sy woll das ein halb mùt
rogken
gehoͤr genn HouwensteinOrt an burg und zùhett sich des uf Bantli FeldmanPerson der dan̄dann darumb sagt als der VillingerPerson dem MeygerPerson den hoff ab koufft hab er im von keim eygen guͦtt gesagt zùgt sich fùro uff Clewin SprùtzPerson der
sagt also er sy mitt des VillingersPerson vatter drù jar des KleinmansPerson kinden vogt gesin und haben allweg die zinsz inn hoff gen WaltzhuͦttOrt geanttwùrtt zùgt sich fùro uff Heyny SprùtzenPerson der sagt also mitt ettlichen umbstendenn
nitt nott ze beschriben das er nitt under acht joren mitt dem VillingerPerson des CleinmansPerson kinden vogt gewesen sy das er nie anders gehörtt hab den̄denn das die bestympten zinsz in KleinmansPerson hoff gehoͤren und allweg dar in geantwurtt
sy davon gehoͤr an burg gen HouwensteinOrt ein halb mùt rogken zùgt sich fùro an Heyny Schrieden von KiesenbachPerson der sagt also er sy in knaben wysz KleinmaszPerson knecht gesin und nach dem bysz in sin tod vill wonung umb in geheptt
und hab nie gehörtt das er nùtz eygens hab und do der alt VillingerPerson in kouffs wisz umb das guͦt redt do meinte der alt VillingerPerson er woͤlt die über zins so in dz guͦt gehoͤrtt in ziechen und des KleinmansPerson kinden die schuld mitt
bezalen zöigt der hoffmeister fùrbasz ein besigelt kunttschafft vom KelssanPerson und Hannsen Schweller von WaltzhuͦttPerson nitt nott har inn zuͦ beschriben dar solich sagen ouch ettlich mer die nitt bestimptt har inn ursach halben harnech
begriffen meint der VillingerPerson da wider zuͦ reden do ward von den zuͦ setzen einhelliklich erkannt das sy zuͦ beyden syten lùtt und brieff nach lutt des anlosz dar legen und dar noch yedem teyl sin inred behalten sin uff das so
liesz der VillingerPerson reden wie vor und er hett zuͦ den hoffmeister gerett er hab inn den hoff uff geben nach landtzrecht und wie das mitt urteil und recht erkannt sy und in welichēchen stùk sy meynen das er inen nitt genuͦg
geton hab so moͤgen sy in des under wysen mitt urbel brieff oder lùten so woͤll ersz noch tuͦn und das er das zuͦ TogorērenOrt mitt inn gerett hatt zùgt er sich des uff den alten waltvogt den Mùller von HerischriedPerson dēden Spillman
von Waldkilch
Person
Heyny Zubar von AlapfenPerson Klein Uͤli RatzingerPerson und Clausen vonn EschpachPerson die dan̄dann darumb gehoͤrtt und einmuͤndelich gesagt haben also das sich die hoffmeister zuͦ TogorērenOrt erklagt haben der VillingerPerson geb inen
den hoff nitt uff als sy meynen und an in komen wer und zugen sich des uff rodel und urbel und daruff so wurden sy gefrogt ob sie es witter zùgen wolten do sprochen sy neyn den̄denn so vil mer sagt Klein UͤlinPerson urtel geb
sy solten in des wisen mitt brieff und urbel buͦch sich zùgt ouch fùro der VillingerPerson an Bantli von OberalapfenPerson und Joͤszlin von TogorenPerson wie sy von dem gericht und siner bitt gen KùngsfeldenOrt die rodel und urbel buͦch zuͦ hoͤrē
gebetten und geordnett sind ouch darumb gehoͤrtt und sagen eynmùndlich do sy gen KùngsfeldenOrt kom̄enkommen sien und an den hoffmeister daz erfordertt das er sy rodel und urbel hoͤren lasze darinn er in zuͦ anttwurtt geb VilingerPerson
wirtt so alt niemer das a er das urbel hoͤre daruff so hatt der VilingerPerson ein urteil brieff der zuͦ TogorenOrt vom gericht am samstag nechst nech santt Gallen tag anno ꝫc̃et cetera lxxijDatum: 17.10.1472 uszgangen ist dar nach ein bestetigung
vor vogt und einungsmeister uszgangen uff Symonis und Jude in dem bemelten jorDatum: 28.10.1472 der selben urteil vor uns hoͤren lossen daruff tettens zuͦ beyder syten in red in kuntschafften unnd brieff mitt vill worten nitt nott
zuͦ beschriben daten daruff rechtz satz weller die besten kunttschaft hett und satzten die houpttsach ouch da mitt und gelopten zuͦ beyden syten der sagen so vill es krafft haben moͤcht in recht und erliessens sy der
eyden und die kuntschaffter so die hoffmeister bestymptt und hie vor nitt begriffen sind umb daz harusz belib̄liben das die urteil nitt uff sy gesetzt ist von deheinem teil und also nach klag anttwurtt red un̄und wider¬
red verhoͤrung kunttschafft lut und brieff erkennen wir Hans von der Nidren Muͤly waldprobstPerson und Hans Bonwartt von Obern HoffPerson als zuͦ satz unser gnedigen frouwen von KùngsfeldenOrganisation und sprechēchen zuͦ
recht die wil der frouwen von KùngsfeldenOrganisation hoffmeister an zogen hand und davor etttliche zinsz so in der VilingerPerson usz den guͦter ziechen bezùgt hett wie vor statt und ze TogorērenOrt ein urteill gangen sy darumb sy
ein urteill brieff erzoͦigt der da wisztt das der VillingerPerson das guͦtt uff geben solle wie es an in komen sy und ouch das der anlasz wiszt das yederteill moͤg fùrbringen und zuͦ gelassen syn clag anttwurtt brieff
und lutt und wesz sich yeder zuͦ behelffen weisz das dan̄dann unnser frouwen vonn KùngsfeldenOrganisation die besser kuntschafft hab und der VilingerPerson in des guͦtz ledentlich uff geben und abtretten und ynen heym gefallenn
heissen und syn do erkennen wir Joͤrg Strytt von HusernPerson Wernly von Ober AlapfenPerson des bemelten VilingersPerson zuͦ satzt und sprechen zuͦ recht als der selb VilingerPerson allweg urbüttlich gewesen und anzogenn
hatt wa die hoffmeister an statt unnser frouwen von KùngsfeldenOrganisation meinten das er solich zinsz nitt billich inn hett und das guͦtt nitt gnuͦgsamklich uff gebenn hab das er es noch tuͦn well und des nitt erwiszt ist
ouch begertt ab sie mer lùtt rodel und brieff dar stellen wellen und darumb des kuntschafft genuͦgsamklich dar gestelt das den̄denn dem nach der VilingerPerson die besseren kuntschafft hab und damit by der urteil so ùber
und nach der hoffmeister urteil zuͦ TogorērenOrt ussz gangen und der bestetigung der selben urteil von vogt und eynungsmeyster belibe und behalten werd und da mitt ledenklich von den frouwen der vordrung halb
geloffen heissend und sin wann nun die obgenampt̄nampten stoͤsz und spenn zuͦ rechtlichēchen spruch uff mich Hans KellerPerson uf den bemelten ob man komen so erkennen ich und sprich zuͦ recht die will der hoffmeister selb
bezùgt hatt uff rodel und urbel und uff daz selb gefrogt worden ob sy es wyter bezùgen woͤllen daruff ir anttwùrtt gewesen und gesprochen haben neyn und aber dem̄demm nech zwen̄zwenn byderb man erbetten vom gericht
zuͦ TogorenOrt dar zuͦ gen KùngsfeldenOrt zuͦ gon geordnett sunder und so sy dar komen haben sy an den bemelten hoffmeister begertt das er sy die selben rodel und urbel darann und daruff er sich selbs bezùgt hoͤren lasse
und aber in das abgeschlagen und nitt hab tuͦn woͤllen und gesprochen hatt: VilingerPerson werd so alt niemer das er ir rodel und urbel hoͤre und sie es nitt woͤllen hoͤren lossen das den̄denn der VilingerPerson dem noch die besserenn
kunttschafft hab ouch wonn ùber den urteill brieff so die hoffmeister dar gelegt uff den sy ir klag gesetzt zuͦ TogorērenOrt nach molsz ein ander uteill gangen die dann durch vogt und eynungsmeister bekrefft ist unnd
der anlasz inhalt wesz sich jeder teill behellffen muͤg oder wasz dar zuͦ legen vergoͤntt ist und dan̄dann in die vor vergangnen urteiln nitt abgestellt und dar uff unnsern rechtlichen spruch geben moͤgen das denn der VilingerPerson
by den selben
einenHinzufügung oberhalb der Zeileb
urteilen und brieffen beliben solle unnd volgen des sinen zuͦsatz mitt urkùnnd disz briefs der mitt mynēnen des bemelten obmans anhangenden ingesigel zuͦ bekrefftegung myner urteill und ich Hanns
von Nyder Muͦlin waldprobst
Person
und Hans Bannwartt von Ober HoffPerson haben unser urteill bekrefft mitt mym des bemelten waldprobst insigel besigelt und wir Joͤrg Strytt vonn HusernPerson und Werlin von Ober AlapfenPerson
haben unnser urteill bekrefft und vonn unnser bytt wegen mitt des ersamen Hanns Mùllers wilentt waldvogtzPerson ingesigel besigelett im on schaden und ouch unsern obman und zuͦ setzen und unnser jedes
erben inn allweg on schaden gebenn ist datum zuͦ GerwillOrt uff dornnstag santt Marien Magdalenen tag innUnsichere Lesungc dem jor do man zaltt nach Cristi unnsers herren gebùrtt dusennt vierhundertt sybenzigk und drù jarDatum: 22.7.1473

versoSeitenumbruch

spruch brief vōvom hof ze TogrenDorsualschicht: Rechnungsbuch-Hofmeister (< 1497)

ein sprùch brieff zwùschn̄schen
Heiny Vilinger innhaber
des hoffs Togern und den
fròwen zuͦ Kùngsfeld₎den
der inen ettlich zins und
guͤtter vōvon und usz dem hoff
ziechen wolt
Dorsualschicht: Regest Bern (< 1534)

anntreffend ToggerennDorsualschicht: Regest Bern (< 1534)

statt die coppy im selbr₎ren
buͦch am 33
Dorsualschicht: Kopialbuchverweis (< 1564)

K
R 17
Dorsualschicht: Sigle Bern (< 1568)

Waltshuͦt
Togerēren
Dorsualschicht: Sammelschicht vor 1600

mit [...]Verblasste Tinte mit TextverlustdDorsualschicht: Sammelschicht vor 1600

xxxijDorsualschicht: Zahl

473Dorsualschicht: Jahreszahl dreistellig

KönigsfKönigsfelden 767 Dorsualschicht: StAAG Signatur

Staatsarchiv
AARGAU
Dorsualschicht: StAAG Stempel

[...]Verblasste Tinte mit TextverlusteDorsualschicht: Sammelschicht nach 1600

Anmerkungen

  1. Streichung durch einfache Durchstreichung: do.
  2. Hinzufügung oberhalb der Zeile.
  3. Unsichere Lesung.
  4. Verblasste Tinte mit Textverlust.
  5. Verblasste Tinte mit Textverlust.

    Zitierweise

    Digitale Edition Königsfelden, URL: <

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